28.8. Tempeltour im Norden

Heute steht eine Tempeltour im Norden an. Mit dem Bus fahren wir zuerst zum Kinkaku-Tempel und bewundern die goldene Pagode, die sich im See spiegelt.

 

Sie ist Weltkulturerbe, wie viele andere Tempel und Schreine in Kyoto auch. Hier ist es sehr voll, auch einige Schulklassen sind auf den genau gekennzeichneten Wegen unterwegs. An Stellen, an denen die Richtung vielleicht unklar sein könnte, steht extra noch ein uniformierter Einweiser und zeigt den Weg.

Zu Fuß geht es weiter zum Ryoanju Tempel.

Die Hauptsehenswürdigkeit dort ist der Zengarten. Eine geharkte Kiesfläche mit 5 Steingruppen. Schon im 16. Jahrhundert so angelegt, das man aus den verschiedenen Sichtachsen nie alle Steingruppen gleichzeitig sehen kann. Wir finden ihn allerdings ziemlich unspektakulär. Eine recht kleine Fläche von Lehmmauern umrundet. Wahrscheinlich sind wir gar nicht in der Lage, die Bedeutung richtig zu erfassen.

Die Tempelhallen drumherum sind aus Holz sind gebaut und ausgelegt mit Tatamimatten, die Wände sind mit Malereien gestaltet.

 

1km weiter ist dann noch der Ninnaji Tempel. Neben einem Park mit Moosflächen, Ahorn, gestalteten Kiefern und geharkten Kiesflächen gibt es eine fünfstöckige Pagode, deren Dächer alle die gleiche Grösse haben.

 

Dann geht es von unserer Unterkunft wieder auf eine kleine Fahrradtour. Zum Park des kaiserlichen Palastes, am Ufer des Kamogawa Flusses entlang und hinein in das Geschäftszentrum an der Karawamachi-Strasse. Wir parken unsere Fahrräder in einer kleinen Seitenstraße an einer Mauer und essen in einem Fließband-Sushi Restaurant. Auch wieder sehr lecker.

 

Wir schlendern durch eine Einkaufzone, kommen von der anderen Seite in die kleine Seitenstraße, in der wir unsere Fahrräder abgestellt habenben und gucken uns um. Sind wir eigentlich in der richtigen Straße? Die Fahrräder sind jedenfalls nicht da. Aber das Hotel gegenüber erkennen wir wieder. Mist, dann sind die Fahrräder weg! Geklaut? Abgeschleppt? Wir schauen uns um, ob sie eventuell umgeparkt wurden.

Da hält ein Japaner mit einem Fahrrad an und fragt, ob wir etwas suchen. Er findet einen großen aufgeklebten Zettel am Fahrbahnrand und erklärt uns, dass unsere Fahrräder abgeschleppt wurden, weil hier morgen ein Straßenreinigungsfahrzeug durchfährt. Auf dem Zettel ist auf japanisch erklärt, wohin unsere Fahrräder gebracht wurden und das die Sammelstelle bis 9 Uhr abends geöffnet ist. Ohne seine Hilfe hätten wir nichts kapiert.

Gottseidank ist eine U-Bahnhaltestelle mit direkter Verbindung zur Sammelstelle in der Nähe. Wir machen uns auf den Weg. Wir finden einen großen Hof voller Fahrräder vor. Alles ist bestens durchorganisiert, die Fahrräder sind nach Abschleppregionen sortiert und schnell wieder identifiziert.

 

 

Nachdem wir unseren Pass vorgezeigt, eine Unterschrift geleistet und knapp 20 Euro “Lehrgeld” pro Fahrrad bezahlt haben, können wir in ultrakurzer Zeit unsere Fahrräder wieder in Empfang nehmen. Das alles unter dem Lachen der hilfsbereiten und freundlichen Mitarbeiter. Man fragt sich bloß, ob sie lachen, weil sie es lustig oder peinlich finden.

Als wir aufs Fahrrad steigen, kommen noch einige Grüppchen aufs Gelände, die ihre eingesammelten Fahrräder wieder auslösen wollen.

 

Tempeltour

 

Fahrradtour