18.12. Valparaiso

Kurz vor 8 sitzen wir schon im Bus nach Valparaíso. Für über 100 km zahlen wir gut 5 Euro.

 

 

Mehrere Busgesellschaften fahren jeweils im 10 Minutentakt nach Valparaíso und zu allen wichtigen Orten in Chile. Der Bus ist sehr komfortabel. Unterwegs sehen wir große Kürbisfelder, aber vor allem die Weinfelder des Valle Central.

 

Es ist kalt in Valparaíso. Der kalte Humboldtstrom vor der Küste beschert niedrige Wolken. Die schaffen es dann nicht so schnell über die Küstenkordilleren. Die Stadt schmiegt sich an den schmalen Küstenstreifen und zieht sich die über 48 Hügel hoch. Steile Straßen, Treppen und Aufzüge verbinden die Hügel.

 

 

Wir machen wieder eine Stadtführung von Tours4Tips mit. Die Mischung aus Sehenswürdigkeiten, Geschichte, Politik und Besonderheiten hat uns in Santiago ja schon gut gefallen.

 

 

Zuerst geht es durchs Hafenviertel. Viel ist hier verfallen und steht leer. Die goldenen Zeiten Valparaisos sind lange vorbei. Während des Goldrausches in Kalifornien machten hier viele Menschen Station auf ihrem Weg per Schiff rund Kap Horn in den Westen der USA. Oder blieben gleich hier und siedelten sich an.

 

 

Die Stadt strahlt einen morbid-kreativen Charme aus. Für seine bunten Häuser ist Valparaíso berühmt.

 

 

Aber auch für seine Streetart. Überall findet man Tags, Graffitis und Wandmalereien. Initiiert hat das in den 1940 Jahren Pablo Neruda, der die Wandmalerei-Szene in Mexiko kennengelernt hat.

 

 

Er hat mexikanische Künstler eingeladen, darunter Diego Rivera, den Mann von Frida Kahlo, die ersten Wandmalereien in Valparaiso anzufertigen.

 

Nach der Pinochet-Zeit wurden dann die ersten Street Art Festivals veranstaltet. Jetzt ist die Szene sehr aktiv und wöchentlich verändert sich etwas in der Stadt.

 

 

Berühmte Streetart Künstler haben sich hier verewigt.

 

 

Wir fahren mit dem Bus die Hügel hoch und gehen dann die steilen Straßen wieder runter.

 

 

Zu einigen Aussichtspunkten. Zum ehemaligen Gefängnis, das in ein Kulturzentrum verwandelt wurde.

 

 

Und bekommen unterwegs von Camillo anlässlich der gestrigen Präsidentenwahl auch einiges zu Chiles aktueller politischen und wirtschaftlichen Situation erzählt.

 

 

Wir fahren dann anschließend noch mit einem der Schrägaufzüge hoch in den Stadtteil Conception, dem Ausgeh- und Restaurantviertel der Stadt.

 

 

Hier scheint sich auch eine Alternativszene angesiedelt zu haben.

 

 

 

Dann fahren wir mit dem Bus wieder zurück nach Santiago und mit der U-Bahn direkt bis zum Torre de Santiago.

 

 

Dem höchsten Hochhaus Südamerikas, 300 m hoch, 2015 fertiggestellt.

 

 

Die 5 unteren Stockwerke beherbergen ein großes, modernes Einkaufszentrum.

 

 

Da weiß man gar nicht mehr, in welchem Land man jetzt eigentlich ist. Überall auf der Welt alles gleich.

 

 

Von oben blickt man schön auf Santiago. Die schneebedeckten Anden sind im Dunst auch zu erahnen.

 

 

Und es sieht so aus, dass wir höher sind, als der Cerro San Cristobal, ätsch-bätsch.

 

 

Abends gehen wir im Ausgehviertel Barro Bellavista essen. Auf dem Weg dorthin geraten wir in die Rushhour in der Metro, die interessanterweise hier erst nach 18 Uhr stattfindet. Wir haben Glück und lassen uns reinquetschen, viele müssen stehen bleiben.

 

 

Auf dem Weg nach Hause kommen wir an einem Outdoortanzkurs vorbei. Alle Taschen in die Mitte und im Kreis drum herum tanzen.

 

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Werner

    Immerhin ein Bus mit Hamburger Kennzeichen – hat das Heimatgefühle erzeugt? Weiterhin viel Freude am Entdecken.

  2. Georg Griesbach

    Hallo Sabine und Martin,

    habe Eure Reiseberichte verfolgt. Stellt sich die Frage, was man gerne mal mit eigenen Augen sehen würde. Für mich, Wave Rock(Australien) und natürlich die Osterinsel. Die Moai sind schon sehr beeindruckend. Wünsche Euch eine gute Heimreise und schöne Weihnachten!

    Herzliche Grüße Georg

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