12.10. – Besteigung des Ipf

Morgens ist die Gasflasche leer. Damit hatten wir auch demnächst gerechnet. Heizung, Herd und manchmal der Kühlschrank laufen mit Gas, dafür hat sie ganz schön lange gehalten.

Eigentlich ist es ganz einfach. Ventil umstecken, aufdrehen, fertig. Aber wir kommen durcheinander mit den Zwischenventilen. Sie sind zu anstatt auf. Deshalb klappt auch nichts und die Bude bleibt kalt, bis wir es merken.

Nach dem wir uns dann entsorgt (Abwasser, leere Flaschen) und wieder versorgt ( Wasser, Lebensmittel, Getränke) haben, müssen wir noch ein Geotop im Krater erkunden.

Wir fahren zu einem ehemaligen Kalksteinbruch mit einem geowissenschaftlichen Lehrpfad.

Wir sind hier in der Megablockzone am Randbereich des Kraters. Eigentlich zwischen innerem und äußerem Kraterrand. Hier haben sich nach dem Einschlagsereignis Gesteinsschollen angesammelt.

Die Gesteinsschichten haben sich durchmischt und umgekehrt wieder aufeinander getürmt.

Quaderförmige Formationen innerhalb eines Kalkschotter-Konglomerats.

Das Wetter ist uns hold. Als wir ankommen, regnet es , aber bei unserem Spaziergang bleibt es dann trocken. Wir gehen oberhalb des Steinbruchs einmal um ihn herum und blicken zur anderen Seite in die Riesebene und auf Nördlingen.

Am Rande Nördlinger Ries erhebt sich ein Tafelberg. Das ist der Ipf, ein solitär stehender Berg, der schon zur schwäbischen Alb gehört. Martin meint, da müssen wir hin.

Wir fahren Richtung Bopfingen an der Ipf. Wie der Name vermuten läßt, befinden wir uns hier jetzt schon in Baden-Württemberg.

Der Berg ist oben abgeflacht und wurde früher von den Kelten besiedelt. Sie haben dort rundum Wallanlagen und eine Burg und Siedlungen errichtet.

Wir besteigen den Ipf. Der Weg führt durch eine Lindenallee. Es kreist ein roter Milan.

Das Plateau ist jetzt von Magerwiesen bedeckt. Man hat einen guten Blick auf die Umgebung, das Ries und auf die anderen Burgberge.

Dann geht es rauf auf die schwäbische Ostalb. Ein Regenschauer überfällt uns. Die Windräder auf dem Bergkamm sind nur schattenhaft zu erahnen.

Wir wollen eigentlich noch zum Steinheimer Becken. Ein Krater, der zur gleichen Zeit wie das Ries entstanden ist, wahrscheinlich durch einen kleineren, begleitenden Meteoriten.

Doch wir werden nicht über den Bergkamm der Alb gelassen. Auf allen Wegen dorthin sind Bauarbeiten und die Umleitungen sind nicht richtig ausgeschildert. Wir kommen immer mehr nach Norden und stehen dann im Stau bei Aalen, die Straße zieht sich lang in einem Gewerbegebiet entlang.

Es wird immer später und wir landen schließlich auf einem idyllischem Campingplatz bei Essing, hoch auf der Alb.

Durch die verschärften Corona Verordnung müssen wir jetzt unsere Aufenthaltsorte der letzen 7 Tage angeben und etliche Zettel unterschreiben. Mal sehen, wie lange wir uns noch durchschlagen können. Im Zweifelsfall sind wir aber innerhalb eines Tages wieder zu Hause. Und letztendlich sind wir ja ziemlich autark.

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Christel

    Sehr interessant der Bericht.

  2. Werner

    Ich freue mich über die schöne Darstellung der Entstehung des Nördlinger Ries(es). Während meiner Zeit in der Geophysik haben wir dort seismische Messungen gemacht. Lang ist´s her! Weiterhin erträgliches Wetter für euch!

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