4.10. – Durch die wilden Abruzzen

Wir haben in der Touristeninformation in Sulmona einen kleinen Prospekt gefunden, der Landart-Kunstinstallationen hier in der Nähe vorstellt. Das wollen wir uns nicht entgehen lassen. Vor allem auch, weil sie auf unserem geplanten Schlenker Richtung Nationalpark Abruzzen und dann an die Adriaküste liegen.

Der Flyer ist natürlich komplett in italienischer Sprache. Ich tippe mühsam die Wegbeschreibung in die Übersetzungs-App ein und wir fahren los. Mit einigem Malen umdrehen finden wir den angegebenen Ort, ein Picknickplatz. Der ist allerdings abgesperrt. Aber wir stiefeln trotzdem durchs Unterholz. Hier sollen die Kunstwerke sein. Aber es ist nichts zu finden. Schade. Wer weiß, wie alt der Prospekt schon ist. Vielleicht gibt es die Land Art Objekte gar nicht mehr.

Wir fahren also weiter Richtung Scanno, am Rande des NP Abruzzen, Molise und Latium.

Es geht etwas abenteuerlich das Tal des Sagittario-Flusses hoch. Spektakuläre Szenerien, die man leider nicht fotografieren kann, weil es auf der schmalen Straße keine Möglichkeit gibt, anzuhalten. Erst an einem kleinen Staussee bietet sich die Möglichkeit. Herrliche Landschaften.

Scanno liegt im Nationalpark Abruzzen. Wieder ein Städtchen, dass sich an steile Berge klammert und mit schmalen, steilen Sträßchen und Treppen durchzogen ist. Aber Italiener fahren durch alle Straßen. Deshalb haben sie auch oft so kleine Autos.

Wir schlendern weiter bergauf, bergab durch die Gassen.

Es gibt hier typischweise Waffeleisen mit hübschen Mustern, die man direkt übers Feuer legen kann. Na, in unserem Ofen wäre das sicherlich zu heiß. Schade, das würde hübsche Waffeln geben.

Wir schrauben uns weiter die Berge hoch, überqueren den Passo Godi mit Skigebiet und Rifugio, Almhütte. Dann geht es den Berg wieder runter durch irre Schluchten und Berge.

Dörfer und Städtchen sind malerisch an den Berg geklatscht. Barrea liegt wunderschön am gleichnamigen See.

Die Fahrt weiter zum Meer durchs wilde, grüne Appenin-Hügelland führt entweder über eine Brücke oder durch einen Tunnel. So werden die Täler und Berge überwunden. Endlich erreichen wir bei San Salvo das Meer, die Adria. Wir fahren noch einige Kilometer weiter auf einen Strandparkplatz bei Petacciato. Hier haben sich die Wohnmobilisten versammelt. Kostenlos am Meer übernachten, dass ist doch das Größte. Wir kommen uns ein bißchen vor, wie die Silver Nomads, die mit ihren Wohnmobilen immer der Sonne folgen.

Letztendlich sind in Wahrheit die meisten Campingplätze eh schon für die Saison geschlossen. Am 30.9. spätestens macht Italien dicht. Ebenfalls die meisten Restaurant, Bars und Lidos. Camping ist in Italien halt nur was für die Sommerferien. Obwohl wir jetzt im schönsten, warmen Südwind bis spät abends im T-Shirt draußen sitzen.

Allerdings übernachten hier auf dem Parkplatz auch die Trucks. Laufend kommt immer noch ein weiterer an und quetscht sich irgendwie dazwischen. Jetzt hat sich auch noch einer direkt parallel zu uns hingestellt. Der Rest des Platzes ist auch schon voll mit anderen Campern und Truckern. Und immer wieder kommen wahrscheinlich Einheimische in ihren PKWs und fahren alle Parkschleifen ab und dann wieder weg. Keine Ahnung, was die hier kontrollieren. Und könnten sich die nicht mal absprechen, so dass nicht jeder extra vorbeikommen muß?

Sulmona – Petacciato: 203 km

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Christel Kaufmann

    Da habt Ihr Euer Womo aber strapaziert.

  2. Werner

    Ich habe eurenPlatz sogar auf OSM gefunden!

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