20.06. – Strandsauna

Das Wetter soll laut Vorhersage eigentlich nicht so schlecht werden, deshalb handeln wir nach unserer allgemeinen Urlaubsdevise: Gegend interessant, Wetter einigermaßen, zwei Nächte bleiben. 

Wir haben von der Gegend sogar eine Fahrradkarte in irgendeinem Infokasten gefunden. Deshalb planen wir eine Fahrradtour rund um Hamina. 

Zuerst geht es durch einen Wald (das ist in Finnland auch eher die Regel, 86 % des Landes sind mit Wald bedeckt). Hauptsächlich Fichten, Kiefern und Birken wachsen hier. Am Wegesrand junger Adlerfarn, Maiglöckchen und die Blaubeeren blühen. Von denen werden wir wohl in Finnland keine mehr abkriegen. 

Beim Frühstück haben wir in der Ferne Schusssalven gehört, das ist natürlich auf Grund der geografischen Lage irgendwie nicht so schön. Aber unterwegs kommen wir an der Rätsels Lösung vorbei, ein Hinweisschild an einem Weg in den Wald. Ampumarata, der Google Translator hilft da weiter: Schießstand. Sogar in der Karte ist es verzeichnet.

Es fängt leicht an zu nieseln, laut Wetterapp soll das bald durchgezogen sein. Die Straßen sind wenig befahren, die Fahrradwege sind 3 m breit, vorbildlich. Aber auch an der Straße zu fahren ist kein Problem, die Autofahrer sind sehr rücksichtsvoll außerdem ist auf Landstraßen ja maximal 80 oft sogar nur 60 km/h erlaubt.

Eigentlich sollte der Regen kurz nach zwölf vorbei sein, doch es regnet einfach immer weiter. Mal nieselig fies ins Gesicht oder es strömt die Brille runter. Die Regen-Ende-Prognosen auf der Wetterapp verschieben sich immer weiter nach hinten. Die aus Norden kommenden Luftmassen treffen anscheinend an der Küste auf geänderte Temperaturverhältnisse an der Küste. Und schon können sie das Wasser nicht mehr halten. „Küstenniesel“.

Wir fahren schließlich nach Hamina rein. Zum Rathaus, das in einem 8-eckigen Straßenquaree steht. Der Ort ist im 18 Jahrhundert als Festungsstadt gebaut worden, man kann auch noch die sternförmigen Mauern im Stadtbereich erkennen. Die Zentralbastion dient heute als Event-Location und ist im Sommer mit einem Zeltdach überdacht.

Einen Kaffee gibt es im Café im Rathaus. Und dann geht es wieder zurück zum Campingplatz mit einem Schlenker durch ein Flachwassergebiet mit Aussichtsturm. Es regnet immer noch. 

Auf dem Campingplatz haben wir allerdings für 5 Uhr die Strandsauna gebucht. Das war eine sehr gute Idee. So können wir uns wieder aufwärmen und die Regenkälte aus den Gliedern schütteln. Zum abkühlen geht es dann über eine Treppe direkt in die  Ostsee. Schön kalt ist die, fast so wie in einem Tauchbecken. Angeblich hat die Ostsee hier 13 Grad. So fühlt es sich auch wirklich an.

Jedenfalls sind wir gestärkt und innerlich gewärmt und die Sonne kommt jetzt auch raus. Jetzt noch ein scharfes Curry oben drauf und alles ist gut.

Rund um Hamina: 47,5 km

Radkilometer gesamt: 53,3 km

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