11.07. – Hei hei (tschüss) Finnland

Heute besuchen wir das Highlight von Inari: Siida, das Museum zur Sami Kultur und der Natur Lapplands.

Diese allumfassende Ausstellung zu Sami Kultur ist ein echtes Muss. Dafür hat es sich schon gelohnt nach Inari gefahren zu sein. Die Konzeption ist sehr modern. 

Die Erklärung zu den ausgestellten Objekten in den Vitrinen werden auf Touchscreens dargestellt. Neben finnisch, schwedisch und englisch, auch in den drei verschiedenen Dialekten der Sami, die in der Nähe leben. An der Wand sind riesige, beeindruckende Landschaftsfotos.

Gezeigt werden Kleidung, Schmuck, Werkzeug, Einrichtungen der Sami, es wird über Leben, Geschichte und Verbreitung der Sami berichtet. 

In der Mitte laufen auf vier hochkant montierten Screens kunstvolle Videos über das moderne Leben der Sami. 

Man hat das Gefühl in einer Kunst Ausstellung zu sein, so wunderschön ist die Präsentation gestaltet. Man kann sich fast gar nicht trennen. 

Draußen befindet sich dann noch ein Freilichtmuseum mit einer originalen Hofstelle, Fischerhütte, Booten und Schlitten und verschiedene Fangvorrichtungen für Bär, Wolf und Vielfraß.

Nur wenige hundert Meter entfernt befindet sich in einem kunstvollen Holzbau das Sami-Parlament und ein Konferenzzentrum. Der kleine Souvenir-Shop mit authentischen, handgearbeiteten Werken der Sami, bietet auch traditionelle Stoffe und Stick-Bordüren zum Nähen von Sami Tracht.

Außerdem eine große Auswahl CDs mit moderner Sami Musik. Die spezielle Art des Gesangs „joiken“ ist sehr angesagt.

Anschließend fahren wir nordwestlich um den Inari herum. Leider kann man den See nur selten sehen, dafür sieht man aber viele andere kleine Seen und moorige Gebiete. Die kleinen Orte, durch die wir fahren sind kaum wahrzunehmen. Die Häuser verstecken sich am Seeufer und im Wald.

Unterwegs begegnen wir immer mehr Rentiere, die auch gerne in Gruppen auf die Straße laufen.

Kurz vor der Grenze nach Norwegen gibt es eine Tankstelle und zwei Supermärkte. Hier werden die Pakete mit Bierdosen rausgeschleppt. Außerdem haben beide Supermärkte eine bemerkenswert große Fleischtheke. Der Sprit ist der billigste, den wir bis jetzt in Finnland gesehen haben, wir tanken auch noch einen Schluck. 

Jetzt haben wir nichts mehr in Finnland zu erledigen. 

Und Zack, fahren wir über die Grenze nach Norwegen, ein Zaun und ein Tiergatter markieren die Grenze, das ist alles.

Anschließend sieht gleich alles anders aus. Felsige Berge, niedriger Baum und Strauchbewuchs, die Flüsse strömen nach Norden. Wir kommen sogar an einem kleinen Wasserfall vorbei. Dann kommen wir natürlich an einen Fjord.

Wir fahren nach Kirkenes und noch weiter, dort wo die E6 nach Russland rübergeht. An der Zollstelle ist natürlich alles gesperrt und nichts ist los. Wir machen uns wieder davon.

In Kirkenes fahren wir einmal durch den Ort und blicken aufs Meer. Das ist die Barentssee, das klingt schon irgendwie krass.

Leider gibt es hier und auch in der Nähe keinen Campingplatz. Wir müssen noch 140 km nach Westen fahren. 

Wir fahren durch karge Landschaften, die aber mystisch wirken. Hügelig, felsig, baumlos, wir kommen immer wieder an Fjordarmen und Seen vorbei. Selten Häuser oder Dörfer.

Abends auf dem Platz ist es natürlich nicht sonderlich warm und viele Mücken sind unterwegs. Ist der Wind weg, hast Du Mücken.

Abends spät kommt noch eine Busgruppe an und belegen die Campinghütten. Alle stürzen mit Tassen in die Küche, um sich einen warmen Tee zu kochen.

Wir gehen früh ins Bett.

Inari – Tana Bro: 362 km

Finnland gesamt: 3586 km

Norwegen gesamt: 217 km

gesamt: 5043 km 

Tage unterwegs: 26

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Wolfgang

    Ein ganz toller Urlaub und sehr interessante Reiseberichte. Ich wünsche euch weiterhin gutes Gelingen.

  2. Christel

    Von jetzt an geht der Trend nach Südwest.

Kommentare sind geschlossen.