17.07. – Tromsø

Regen, Regen Regen. Wir packen bei Regen ein. Man könnte versucht sein, in freundlichere Gefilde abzudampfen, aber hier kommt man so schnell auch nicht wieder hin. Die Stimmung ist noch gut, solange das Auto trocken ist und man wärmende Cafés findet. 

Tromsø liegt auf einer Insel und ist mit einer Brücke und einem Tunnel mit dem Festland verbunden. Wir fahren Richtung Brücke, denn direkt daneben steht die Eismeerkathedrale, das Wahrzeichen von Tromsø.

Zwei bis drei Busse stehen auch schon da. Wir haben das Aida-Kreuzfahrtschiff gegenüber im Hafen schon liegen sehen.

Die Kathedrale ist ein interessantes Bauwerk. Wir lugen kurz durch die Tür, der Eintritt würde 5 Euro kosten. Um nur kurz das große Glasmosaik zu bestaunen, ist uns das zu teuer.

Stattdessen marschieren wir einmal um die Kirche rum und fahren dann über die Brücke in die Innenstadt. Die geht ganz schön steil rauf und wieder runter.

Wir besichtigen das Polarmuseum, das über die Überwinterungen in der Arktis, auf Spitzbergen, Grönland und anderen arktischen Inseln informiert.

Grund für diese Aufenthalte Ende des 19. Jh., Anfang des 20. Jh. war die Jagd auf Eisbären, Polarfüchse, Robben und andere Tiere.

Vor allem die Felle waren begehrte Jagdbeute. Es gab Jäger, die hat dieses spezielle Leben so gepackt, das sie über 30 Überwinterungen in den unwirtlichen, kalten Gegenden gemacht haben.

Dann wird ausführlich die Geschichte der Polarexpeditionen dargestellt. Vor allem die vielen Expeditionen von Roald Amundsens, mit diversen Schiffen und Flugobjekten werden gezeigt.

Auch ein kleiner, restaurierter Film, den Amundsen selbst gedreht hat, wird gezeigt. Der ist ein UNESCO Welt Dokumenten Erbe. Ich wußte gar nicht, dass es diese Kategorie gibt.

In einem weiteren Raum sind Karten der Polarregion aus dem 16. Jh. ausgestellt. Ein venezianischer Kartograf hat Mitte des Jahrhunderts die Phantom-Insel Friesland eingezeichnet, gelegen vermeintlich zwischen Schottland und Island.

Spätere Kartografen haben das ebenfalls übernommen. Und Friesland rückte dabei immer weiter Richtung Westen.

Danach schlendern wir noch ein wenig durch die Innenstadt und am Hafenkai entlang.

Ein polnisches Segelboot verläßt gerade den Hafen. Das wäre mir ja eindeutig zu ungemütlich.

Auch hier nutzen die Möwen die Häuser als Vogelfelsen-Ersatz.

Jetzt machen wir uns auf den Weg zu unserem norwegischen Inselhopping. Zuerst unterqueren wir die Stadt durch einen langen Tunnel. Es ist ein ganzes Tunnelsystem mit einigen unterirdischen Kreisverkehren unter der Stadt. Erst beim Flughafen sehen wir wieder Tageslicht. 

Wir fahren auf die nächste Insel bis zur Fähre, die uns nach Senja bringen soll.

Es regnet weiterhin. Bei diesem Wetter beschränken sich die Aktivitäten darauf einfach weiter zu fahren und die Landschaft aus dem Fenster zu betrachten.

Die Fähre fährt nicht sehr häufig, deshalb sind wir viel zu früh da. Trotzdem stehen schon 6 Wohnmobile vor uns. Zeit bei einlullendem Tropfgeräusch auf dem Autodach etwas zu schlummern. 

Es reihen sich noch viele weitere potentielle Fährbenutzer in die Schlange ein, die tatsächlich nicht alle mitkommen. Obwohl eng gestapelt wird. Wir werden aus der Schlange rausgezogen und kommen als zweiter auf die Fähre, weil wir mit unserem kleinen Auto vorne eine Lücke füllen.

Auf der Fähre gibt es Waffeln, das scheint das Standard Highlight in Norwegen zu sein. Wahlweise mit Marmelade oder einer norwegischen Spezialität: brauner Käse. So wie ich es verstanden habe, ist er aus der Molke von Ziegenmilch hergestellt und soll süßlich schmecken. Wir probieren ihn aber erstmal nicht aus.

Als wir auf der Insel ankommen, ist es schon bald 18 Uhr. Wir fahren direkt zum nahegelegenen Campingplatz und bauen auf.

Langsam nehmen die Wolken etwas Struktur an und Berggipfel kommen zum Vorschein. Das läßt hoffen.

Tage unterwegs: 32

Tromsö – Fjordbotn: 97 km

Norwegen gesamt: 1668 km

Kilometer gesamt: 6494 km 

Dieser Beitrag hat 3 Kommentare

  1. Christel

    Den braunen Käse hatte ich in den Bergen auch gekauft – keiner hat ihn gegessen.

  2. Brigitte Lorenz

    Bin Euch weiter auf den Fersen. Aber mir fehlen ein paar Tage auch wenn ich auf Home klicke. Hoffentlich habt ihr bald mal wieder Sonne

  3. Brigitte Lorenz

    Jetzt bin ich wieder dabei. Danke! Euch weiter eine gute Zeit , ein bisschen Wärme und wenige Mückenstiche

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