31.07. – Schotterwege ins Nirvana

Wir fahren über Land durch eine schöne Birkenallee. Kleine Dörfer, ländliches Gebiet mit Wiesen und Feldern, kleine Bäche begleiten uns.

Auf der Suche nach dem schnellsten Weg lotst uns unser Navi dann in die schwedische Pampa.

Bei jedem Abzweiger hat man Angst, dass die Schotterwege immer schmaler werden und irgendwann im Nirvana enden. Toll ist, wenn wieder Häuser auftauchen, dann sind wir doch noch nicht am Ende der Wege angelangt. Aber man kann ja auch immer wieder umdrehen und zurückfahren. Der Rückweg ist gefühlt sowieso immer nur dreiviertel so lang wie der Hinweg.

Ziel ist ein Rosengarten irgendwo auf dem Land. Der nördlichste Rosengarten in Schweden, hier wachsen Rosen, die mit dem Klima hier umgehen können.

Die Gärtnerin kommt vom Haus herunter. Ein deutsches Paar hat diesen Garten angelegt. Der Mann ist Staudengärtner aus Berlin. Sie haben viel ausprobiert in den letzten zehn Jahren. Außer dem Klima (Schnee bis im Mai) kommt hinzu, dass der Lehmboden im Frühjahr oft noch lange kalt bleibt. 

Außerdem merkt sie an, dass der Herbst jetzt schon einsetzt, es wird feucht am Abend, Nebel steigen auf… Jetzt? Ende Juli? Ich glaube, wir müssen weiter nach Süden!!!

Sie bestätigt uns auch noch mal, was wir woanders schon gelesen haben, dass die Pflanzen hier durch die lange Sonnenscheindauer im Sommer regelrecht explodieren und wirklich Tag und Nacht wachsen.

Zurück auf der E4 machen wir gleich wieder einen Schlenker an die Küste. Wir entdecken eine nette kleine Badebucht.

Zwei Kilometer weiter in Ratan befand sich im Mittelalter der größte Hafen Nordschwedens. Eine Insel liegt vor der Bucht und bildet einen natürliches Hafenbecken. Außerdem gab es hier eine Zollstelle. Später wurden hier Messgeräte installiert, um die Landhebungen zu dokumentieren. Das wird hier heute auch noch gemacht.

Heute befindet sich hier ein kleiner Gästehafen und ein nettes Café. Mit etwas Bullerbü-Stimmung essen wir unsere Waffeln bei schönstem Sonnenschein und lassen uns Zeit dabei. 

Nach einem kleinen Abstecher zum Fährhafen zur Insel Holmön besuchen wir Umeå. Die Universitätsstadt mit fast 100.000 Einwohnern war 2014 Kulturhauptstadt Europas.

Wir schauen uns ein bißchen bei dem neuen Bibliotheks- und Kulturhaus am Fluß um. Und in der Innenstadt, die auch am Sonntag Nachmittag sehr belebt ist. 

Woran liegt es, das man Orte mag? Und das man das auch sehr schnell weiß? Liegt es am Sonnenschein? Oder am Flair der fast 37.000 Studenten, die hier unter anderem Design studieren? Die sind doch jetzt auch im Sommerurlaub. Jedenfalls geht es uns ein bisschen mit Umeå wieder so.

Wir schauen uns noch in einem Skulpturenpark um. Am besten hat uns die Skulptur aus Mineralwasserkisten gefallen.

Der Navi will uns dann wieder auf dem schnellsten Weg zu unserem Ziel bringen. Allerdings landen wir diesmal wirklich im Nirvana, ein ziemlich schmaler Feldweg endet schließlich an einem „Auto verboten“- Schild. Zum Glück können wir mit einem etwas komplizierten Wendemanöver umdrehen. Wir fädeln uns wieder auf der E4 ein, bis zum offiziellen Abzweiger zu unserem Ort.

Der Campingplatz südlich von Umeå ist wieder angenehm klein. Man kann online einen Platz buchen und auch bezahlen. Sehr löblich. Allerdings ist die Plattform etwas kompliziert und auf dem Smartphone schlecht zu bedienen. Aber ich kriege es hin.

Strom ist in der Stellplatzgebühr inbegriffen und wir laden alle Geräte und Powerbanks bis zum Anschlag auf.

Tage unterwegs: 45

Jävrebodarna – Burträsk: 203 km

Schweden gesamt: 1729 km

Kilometer gesamt: 9501 km 

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Wolfgang

    Da ich ein paar Tage bei Christel zu Besuch bin, genießen wir zusammen die tollen Reiseberichte von euch. Einen herzlichen Gruß von uns beiden.

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