14.07. – Felszeichnungen

Nachdem wir gestern einen lauschigen Abend mit langem Sonnenschein hatten, haben wir jetzt typisches Hammerfest Wetter. Regen. Laut Klimabeschreibung liegt Hammerfest in der subpolaren Zone, abgemildert durch den Golfstrom. Das führt dazu, dass es an 200 Tagen regnet. 

Wir organisieren uns unter unserem Vorzelt und packen anschließend alles naß ein. Außerdem stehen wir auf unserem schönen Platz auch direkt in einer kleinen Matschkuhle. Alles nicht so schön.

Das Regenradar reicht in seiner Darstellung gar nicht so weit nach Norden. Höhe Tromsö ist Schluss. 

Wir fahren noch nach Hammerfest rein. Die Stadt ist eigentlich nicht sehr groß, nur gut 10.000 Einwohner hat sie. Sie zieht sich malerisch um die Bucht, heute mit Wolkenhauben um die Berge. 

Wir laufen ein bißchen durch die Straßen, die Möwen brüten hier auf den Hausdächern. 

Wir gucken ins arktische Kulturzentrum rein, dort ist ein Kino, Veranstaltungssäle und Seminarräume vereinigt. 

Und in der Touristeninfo besichtigen wir eine kleine Ausstellung zur Geschichte Hammerfests. 

Hammerfest war schon immer ein wichtiger Eismeerhafen, durch den Golfstrom bleibt er auch im Winter eisfrei. Viele Arktis-Expeditionen, auch nach Spitzbergen sind von hier gestartet.

Heute gibt es hier die größte Erdgasverflüssigunsanlage Europas. Hier wird das Erdgas aus einem großen Gasfeld in der Barent-See verarbeitet, das per Pipeline angelandet wird.

Wir fahren dann noch einmal um die Bucht herum zum Struve Meridianbogen. Struve hat im 19. Jahrhundert versucht die Abplattung der Pole zu vermessen. Mit Messpunkten auf einem Längengrad von Norwegen bis zum schwarzen Meer.

Und er war mit seiner Vermessung damals schon ziemlich genau. Der gesamte Meridianbogen gehört zum Unesco Weltkulturerbe.

Dann verlassen wir die Stadt mit einem Blick zurück auf den Industriehafen und fahren weiter nach Süden. Erst an einem Fluss entlang und dann über die Hochebene der Finnmarksvidda mit ihren Tundrasteppen. Wieder eine große, grüne, weite Ebene, bis es runter zum Alta-Fjord geht. 

Die Hauptsehenswürdigkeit in Alta ist die Nordlichtkathedrale. Sie ist mit Titanplatten verkleidet, die das Nordlicht im Winter widerspiegeln. Sie hat eine ganz spezielle Form und wird architektonisch hoch gelobt.

Altas Stadtbild ist ansonsten auch sehr modern. Breite Alleen, auch für die Fußgänger in einem modernen Design. Gefällt uns ganz gut.

Wir geraten in eine Ausstellung der Lachsfischfarm-Industrie. Zuchtlachs hat den zweithöchsten Anteil an Norwegens Export-Aufkommen.

Dann werden wir noch aufmerksam auf das Unesco Weltkulturerbe „Felszeichnungen bei Alta“. Da müssen wir natürlich noch hin. 

Über 1000 Zeichnungen wurden hier oberhalb des Fjordes an Felsen entdeckt. Im Museum wird die Geschichte von Alta, Samikultur, Nordlichtforschung und anderes genauer beleuchtet. Dann führt ein schöner Rundweg auf Holzbrettern zu den Zeichnungen. 

Es geht beinahe runter bis zum Fjordstrand.

Felder von Weidenröschen, angenehme Temperaturen bei Sonnenschein und ein Blick auf den tief ins Land eingeschnittenen Fjord läßt fast etwas Italien-Feeling aufkommen.

Wir campen dann direkt am Alta Fluss, angeblich der beste Lachsfluss der Welt. 

Abends fängt es wieder an zu schütten. Dabei soll Alta die Stadt mit den geringsten Niederschlägen in Norwegen sein. 

Tage unterwegs: 29

Hammerfest – Alta: 160 km

Norwegen gesamt: 1003 km

Kilometer gesamt: 5829 km 

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Christel

    Schön, wie immer.

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