25.07. – Torneälv

Zurück wieder nach Schweden und weiter Richtung Süden haben wir den Fluss immer links im Blick. Der Torneälv (Älv = Fluss) fließt weiterhin kräftig, breit und flott Richtung bottnischer Meerbusen.

Bald überqueren wir den Polarkreis, „Tschüß Arktis“ und „Tschüss Mitternachtssonne“. Allerdings wird es nachts trotzdem immer noch sehr hell sein. 

Wir biegen ab zum Luppio Berg. Stolze 190 m ragt er aus der relativ flachen Landschaft empor. Am Hang ist ganz neu die Lappland View Lodge errichtet.

Hüttchen mit großen Fenstern an 3 Seiten, die von außen verspiegelt sind. Verbunden mit Treppen und Stegen aus Holz den Berg hinauf. Außerdem gibt es Sauna, Wellness und Restaurant hier oben. Alles super schön.

Wir erklimmen die Wege und noch weiter hinauf bis auf den Gipfel, die Felsen sehen aus wie Blöcke, die übereinander gestapelt wurden.

Oben hat man einen wunderbaren Blick auf den weiteren Verlauf des Torneälv. Ansonsten um uns herum weitere kleine Hügel, Seen und Wald, Wald, Wald. 

Kurz vor Haparanda fließt der Fluss wieder über spektakuläre Stromschnellen, 3,5 km lang sind die Kukkolaforsen. 

Außer Lachsen (der Torneälv ist der längste Lachsfluss Europas) ziehen auch Felchen zum Laichen den Fluss hoch. Sie haben nicht soviel Kraft, um die Stromschnellen in einem Rutsch überwinden zu können. Deshalb müssen sie sich in geschützten, ruhigen Bereichen ausruhen.

Hier hat sich deshalb eine ganz besondere Art zu fischen entwickelt. Es werden jedes Frühjahr Holzstege über die Stromschnellen gebaut, von denen aus mit Keschern und Reusen die Fische aus ihren Ruhepools gezogen werden. Am besten am frühen Morgen oder späten Abend, denn bei Sonnenschein kann die Felche die Netze erkennen. 

Ein Freilichtmuseum gibt es hier auch, die Kraft der Stromschnellen wurde für Getreide- oder Sägemühlen verwendet. In den alten Mühlenhäusern werden von einer ortsansässigen Künstlerkooperative im Sommer Ausstellungen durchgeführt. Das ist ein schönes Kulturkonzept. 

Ein kleines Fischerei-Museum gibt es ebenfalls, welches die Fischmethoden hier an den Stromschnellen erklärt. In einem Bereich werden Unterwasservideos der hier lebenden Fische gezeigt.  Schön gemacht, gefällt uns alles sehr gut. Und die Stromschnellen sind wirklich beeindruckend gewaltig.

Haparanda und Tornio an der Mündung des Torne sind länderübergreifende Zwillingsstädte. Tornio liegt auf einer Flussinsel auf finnischer Seite.

Die beiden Städte sind eine enge Kooperation eingegangen, mit gemeinsamer Touristeninformation (die wir leider nicht finden) und in Haparanda kann man auch mit Euro bezahlen. Nur die Stunde Zeitverschiebung bleibt.

Rund um die Städte sind die großen Einkaufszentren, in denen das Leben tobt. In den Städten, im alten Stadtviertel ist alles eher tot. So ist das mit den Einkaufszentren und Supermärkten am Stadtrand, die ziehen das Leben aus den Innenstädten leider raus.

Wir entscheiden uns wieder für den Campingplatz in Tornio in Finnland. Die Beschreibung und Kommentare in unserer App klingen einfach besser. Das ist dann aber auch das letzte Mal. 

Tage unterwegs: 39

Pello – Tornio: 157 km

Schweden gesamt: 736 km

Kilometer gesamt: 8508 km