04.10 – Valle Salado de Salinas de Añana

Erster Supermarktbesuch in Spanien. Die Gemüseabteilung sieht gar nicht mal so schlecht aus, nur das Bioangebot ist etwas mau. An der Käsetheke ist das Angebot auch vielfältig. Allerdings ist das meiste Schafs- oder Ziegenkäse.

Das Autobahn- und Straßenwirrwarr um Bilbao herum ist extrem. Da wird sogar unser Navy verrückt. Spuren-Zusammenführungen, -Trennungen, parallel laufende Straßen, Autobahn, Schnellstraße, sonstige Straße. Wir verfahren uns zweimal und müssen genau gucken, wo uns der Navy hinführen will.

Unser Ziel ist ein Bergbaumuseum westlich von Bilbao in den Hierro Bergen. Wir wollen mal wieder unserem obskurem Hobby nachgehen, nämlich in große Löcher zu gucken.

In den Hierro-Bergen wird schon seit Jahrhunderten Eisenerz gefördert. Bei Gallata befindet sich ein halboffene Mine, die bis in den 1980er Jahren ausgebeutet wurde. 

Ein Museum erzählt die Geschichte dieser Mine und viele Freiwillige helfen bei der Restaurierung der alten Objekte.

Gegenüber befindet sich ein Informations- und Bildungszentrum direkt an der offenen Grube. Innen ist eine kinoartige Sitzreihen aufgebaut, davor eine große Glasfläche und man blickt direkt in die offene Mine. 

Es wird viel zur Geologie der Gegend erklärt und eine supermoderne Multivisionsshow zeigt die Bergbaugeschichte der Region. Scheint ganz neu zu sein und man fragt sich, ob es nicht in Konkurrenz zum Museum steht.

Die Entwicklung Bilbaos hängt natürlich genau an dieser Bergbautradition. Hier wurde das Eisenerz aufgearbeitet und anschließend nach ganz Europa verschifft. 

Irgendwie scheint uns das Thema Bergbau zu faszinieren, wir haben uns überall immer wieder damit beschäftigt, z.B. in Australien, Finnland oder Schweden.

Jetzt fahren wir weiter ins Landesinnere.

Wir schrauben uns erstmal durch die Küstenberge. Die Berge steigen hier steil an und haben oben eine noch steiler aufragende Kante. Sieht sehr interessant aus. 

Wir fahren über einen 735m hohen Pass und sind in einer Hochebene. Vorhin ging es noch in scharfen Kurven den Berg hoch, jetzt laufen die Straßen flach kilometerlang immer geradeaus. 

Die abgeernteten Felder sind braun, Orte gibt es nicht viel. Die Berggipfelspitzen, die gar nicht so hoch aussehen, sind aber teilweise über 1000m hoch.

Im Valle Salado de Añana in der Nähe von Vitoria Gasteiz gibt es eine der ältesten Salinen der Welt. Über Holzkanäle wird die Sole aus einer Quelle in die Salzgewinnungsbecken gebracht.

Teilweise sieht es so aus wie zerstört, aber in einem Teil der großen Anlage wird auch heute noch Salz gewonnen.

Der Ort ist Teil der Europäischen Route der Industriekultur. (Was es nicht alles gibt). Das wurde von der EU initiiert und soll die europäischen Zusammenhänge der Industrialisierung sichtbar machen. Jedenfalls sieht das hier auch sehr speziell aus.

Das Infozentrum öffnet erst wieder um 15:45 Uhr. Es ist heiß und wir machen uns auf den Weg in den Ort. 190 Einwohner und mindestens eine Bar, die wir dann auch finden. Von außen sieht man kaum, dass sie geöffnet ist. 

Innen ist high life. In dem engen Raum drängen sich etliche Menschen und trinken in ihrer Mittagspause Bier und Wein, die Mittagspause geht hier nämlich lang.

Wir ordern zwei Cafe con Leche und 2 Tortillas mit Bonito (Thunfisch) im Brötchen und setzen uns nach draußen. Perfekt, so haben wir uns das vorgestellt.

Kurz vor halb vier strömen alle aus der Bar und es ist Feierabend, also für die Bar. Es geht für alle wieder zur Arbeit. Wir gehen zum Salinenzentrum. 

Wir schauen kurz in den Shop und machen uns dann auf weiter ins Rioja Tal.  

Wir nähern uns wieder einer Bergkette, es geht durch einen Tunnel und dann sind wir da. Sofort tauchen links und rechts Bodegas auf, Weingüter und vor allem Felder mit Weinreben. Wieder eine ganz andere Landschaft.

Das Tal ist weit, an den entfernten Rändern sind Bergketten. Wir überqueren den Fluss Ebro. Er ist der zweitlängste Fluss der iberischen Halbinsel, entspringt im kantrabischen Gebirge im Norden und mündet zwischen Barcelona und Valencia im Mittelmeer.

Auf einem Campingplatz beim Ort Navarrete richten wir uns ein, 4 Sterne, 31 Euro pro Nacht, hoffentlich ist er sein Geld wert.

Tag: 21

Gorliz – Navarrete: 177 km

Kilometer gesamt: 3189 km

Camping Navarrete