09.10 – Der Geburtsort des Ebro

Das Konzept morgens schwimmen zu gehen, geht in Spanien zu dieser Jahreszeit nicht so richtig auf: entweder ist es zu feucht oder zu kalt, auf jeden Fall aber noch zu dunkel.

In Finnland zum Beispiel war die Luft morgens auch noch kalt, aber es war zumindest taghell. Da macht sowas gleich viel mehr Spaß.

Hier sind es jedenfalls nur 13 Grad heute morgen, wir sind ja auch auf 800m Höhe.

Wir sitzen dann lieber mit unserem warmen Jäckchen beim Frühstück und sehen dem Sonnenaufgang zu. Unser Gaskocher schwächelt vor sich hin, die Kartusche ist noch gar nicht so leer. Das liegt wohl an der Höhe und der Kälte?

Heute fahren wir weiter auf den Spuren des Ebro. Es geht weiter am südlichen Ufer des Stausees entlang. Der Wasserstandes ist recht niedrig. 

Wir kommen zur Staumauer, hier fließt der Ebro raus um ca. 900km später im Mittelmeer zu münden. Dabei erzeugt er hier gleich noch ein bisschen Strom.

Laut dem Wasserstandsanzeiger fehlt dem Ebro Stausee 7-8 m Wasser bis zu seinem Höchststand. Im oberen Teil grasen schon Rinder und Pferde im Stauseebecken. Das erinnert uns an den nahezu trocken gefallenen Edersee im Herbst 2020.

Im Supermarkt, wo wir unsere Verpflegung ergänzen, müssen wir nach Biowein mal wieder ziemlich suchen. Das scheint hier echt nicht der Renner zu sein. Wir finden zwei, die sind aber im Regal auch nicht extra als bio gekennzeichnet. Wir müssen jede Flasche mit den Augen abscannen.

Wir fahren zum Geburtsort des Ebro, „Nacimiento del Ebro“. Ein Quellsee, gespeist von mehreren unterirdisch zulaufenden Bächen, drumherum ist ein schattiger Park gestaltet. 

Dann müssen wir wieder über die Bergkette, links geht es ab zu dem Skigebiet Alto Campoo in 2.000m Höhe im kantabrischen Gebirge. 

Für uns geht es hoch bis auf über 1200m Höhe. Fahrradfahrer, die sich die Pässe hochquälen, überholen wir auch wieder. Meist mittelalte Männer mit Rennrädern in voller Rennfahrerkluft. 

Hier ist Nationalpark, eine baumlose Gebirgslandschaft. Rd laufen Pferde und Kühe frei herum und begrasen die Landschaft. Auch die Pferde haben eine Glocke um den Hals. 

Talabwärts geht es durch das Tal des Rio Saja, wildromantisch mit steilen Seitentälern, in denen kleine Wasserfälle hinunterrauschen. 

Irgendwann erreichen wir die Baumgrenze, Buchenwald wächst hier. Die Kühe laufen über die Straße, eine spezielle kantrabische Rasse, die gedrehte Hörner hat.

In der Nähe der Küste, nicht weit von Comilla finden wir einen Campingplatz.

Wir sind früh da und ruhen uns einfach mal nur aus. Und nutzen den tollen Swimmingpool als Ausgleich für die heute morgen ausgefallene Schwimmaktion.

Tag: 26

Arija – Ruiloba 93 km

Kilometer gesamt: 3.696 km

Camping el Helguero