11.10 – Picos de Europa

Heute morgen herrscht Ansturm an der Seilbahn. Es ist ja auch gerade erst 10 Uhr. Da startet der Betrieb der Bahn. Jetzt sind all die Early Birds unterwegs, die haben hier übernachtet und wollen auf Wandertour gehen. 

Nachdem die erste Kabine auf dem Weg ist, löst sich die Schlange auf. Die Sonne kommt gerade über die Berge. 

Beim Hochfahren knackt es in den Ohren. Die Talstation liegt auf 1080m, die Bergstation auf 1823m. Also sind wir über 700m hoch gefahren.

Oben sind wir in der Picos Wunderwelt. Ein kleines Hochplateau wird von schönen Bergspitzen umgeben. Bestes Wetter heute, das ist auch nicht selbstverständlich.

Wir laufen ein Stündchen rum. Auf dem Wanderweg ist ein lockerer Strom von Menschen unterwegs.

Manche sehen aus, als wollten sie eine längere Wanderung machen, zu Fuß wieder runter nach Fuente Dé. Andere, so wie wir, werden irgendwann wieder umkehren zur Seilbahnstation und runterfahren.  

Der Kalkstein ist glatt und brüchig, mit viele Spalten und Riefen.

Vom höchsten Punkt unserer kleinen Wanderung auf 1930m müssen immer noch um eine Ecke und noch eine Ecke gehen, um das sich ändernde Panorama zu genießen. Dann kehren wir um. 

Als wir mit der Seilbahn wieder runter kommen, ist der Ansturm nicht geringer als heute morgen geworden. Jetzt stehen alle die an, die mit dem Auto erst noch hier her anreisen mußten, die Parkplätze sind voll.

Wir fahren den ganzen Berg wieder runter von 1100 auf 0, wieder durch die schmale La Hermida Schlucht. Dann sind wir auf der Küstenautobahn angekommen und sagen tschüss Cantabria und hallo Asturias.

Wir fahren auf der Autobahn am kantabrischen Meer entlang. Die begrünten, manchmal steilen Hügel reichen ab und an bis ans Meer. Da fahren wir abwechselnd durch Tunnel oder über Brücken.

Viele kleine Flüsse münden hier ins Meer. Sie schlängeln sich durch die Berge und versuchen ins Meer zu kommen. Häufen sich dabei selber eine Sandbarriere auf und müssen sich drumherum schlängeln. 

Sie verengen dadurch ihr Flusbett, werden durch Felsen auch noch abgelenkt und weiten sich zu kleinen Fjorden aus, hier Ria genannt. Dadurch ergeben sich schöne Strände im Flussmündungsbereich und in den Flusskurven vorher geschützte Häfen, die manchmal dann noch durch Molen abgetrennt werden. Im oberen Teil der Ria bilden sich je nach Wasserstand Sumpfgebiete aus.

Wir biegen ab nach Ribadesella, der Ort liegt auch an so einem typischen Fluß. Wir schlendern durch die Altstadt und kaufen noch ein paar Kleinigkeiten ein. 

Natürlich führt hier auch wieder der Jakobsweg entlang.

Dann geht es an Gijon vorbei, die größte Stadt Asturiens und der wichtigste Hafen an der Biskaya. Hier gibt es Schwerindustrie und die asturische Kohle wurde hier verladen.

Ein Stückchen weiter landen wir auf einem Campingplatz beim Städtchen Candás. Der ist ziemlich voll. Einer der wenigen Plätze, die jetzt noch geöffnet sind und morgen ist außerdem spanischer Nationalfeiertag. Sozusagen Feiertag mit Brückentag und dazu noch gutes Wetter. 

Eine kleine Tour mit dem Fahrrad ins Städtchen, nicht so touristisch, weil der Strand nicht ganz so super ist. Wir genießen aber das einheimische Leben bei einem Bier Tostada (rötlich-braun) und einem Rosé und diskutieren über Gott und die Welt.

Wir nehmen noch ein Brot aus der örtlichen Panaderia mit, wer weiß schon, wie morgen die Öffnungszeiten am spanischen Nationalfeiertag sind.

Tag: 28

Fuente Dé – Candás 187 km

Kilometer gesamt: 3.972 km

Camping Perlora