20.9. Darwin

 

Gestern haben wir unseren ersten Mikro Brauerei Test gemacht. Die Szene wird in Australien immer größer. Das Bier von „Six:Tanks Beer“ schmeckt nach Passionfrucht mit rauchigem Abgang. Nicht so ganz unser Geschmack.
Australien erscheint uns teuer, hauptsächlich auch, weil man den australischen Dollar gefühlt 1:1 umrechnet, er aber in Wirklichkeit nur 2/3 des Wertes vom Euro hat. Wein ist trotzdem nicht unter € 6 zu kriegen, eine Dose Bier um die € 1,10. In den Pubs kann ein Pint Craftsbier schon mal € 10,- kosten. Dafür liegt Benzin bei € 0,90.
Aber momentan haben wir das Gefühl die 50 AUD-Scheine flutschen nur so aus unserem Portemonnaie. Heute morgen, nach dem Frühstück, schlendern wir durch Darwin Downtown. Hier hat sich viel verändert in den letzten 17 Jahren. Ich habe den Ort als leicht verschlafene Tropenstadt in Erinnerung.
Jetzt sehen wir einige Hochhäuser im Innenstadtbereich und die Darwin Waterfront ist in kleinem Rahmen ein bisschen a la Hamburg Hafencity entwickelt. Mit einer vom Meer abgeschotteten Badelagune. Denn direkt im Meer baden ist hier nicht üblich, krokodilverseucht und im Sommer tödliche Stingerquallen. Es kann noch nicht einmal dafür garantiert werden, dass die Badelagune immer quallenfrei bleibt.

 

Im krassen Gegensatz zur prosperierenden Hauptstadt des Northern Territorry stehen die bettelnden Aborigines und die im Park sitzenden und durch die Stadt streifenden Aboriginegruppen. Als würden sie nicht hier hin gehören, unerwünschte Einwanderer, dabei waren sie zuerst hier. Und das schon seit über 50.000 Jahren. Unvorstellbar. Und jetzt wie aus der Zeit gefallen.
Vor den Pubs und Lokalen steht abends Sicherheitspersonal, im Freien ist Alkohol trinken verboten.
In Darwin läuft zur Zeit das „Darwin International Filmfestival“, wir besuchen eine Galerie, in der eine Filminstallation über eine alte Aboriginefrau läuft, die Pandanuß Bast färbt, mit Farben, die aus Blättern und Wurzeln hergestellt werden.
Anschließend geraten wir durch Zufall in eine Aboriginegalerie, in der unter anderem Körbchen aus geflochtener Pandanuß verkauft werden.

 

Wir sitzen dann im Schatten an der Strandlagune, bevor wir zur Filmfestivalvorstellung ins Deckchair Cinema, einem Openair-Kino gehen. Es liegt direkt an Meer, ist von Palmen und Bananenstauden umgeben. Die Atmosphäre ist ganz toll, lokale Caterer bieten Essen an und einen Mikrobrauerei ihre Bierkreationen. Unter anderem auch eins nach kölschart gebrautes.

 

Man sitzt auf Liegestühlen und die Fruitbats (große Fledermäuse) fliegen über das Gelände. Es wird gezeigt der Film „Manifesto“ (lieben Gruß an Andrea). Wir verstehen nicht alles, aber der Film ist toll und die Stimmung des besonderen Ortes macht alles wett.

 

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Andrea Getto

    Liebe Sabine, lieber Martin, wie toll ist das denn? Manifesto gucken in Australien. Ich liebe diese Instalation. Eure Reiseberichte sind sehr inspirierend. Ich folge euch!
    Ab Montag unterrichte ich eine Klasse von Analphabeten. Das ist ein Block, der bis Mitte November geht. Ich bin so aufgeregt. Es handelt sich um Geflüchtete, deren Aufenthaltstatus noch nicht geklärt ist. Ich kann diesen Kurs auch ohne Zusatzqualifikation machen. Für meine Zusatzqualifikation, die mich befähigen soll, in den Intergrationskursen zu unterrichten, steheich noch immer auf der Warteliste.

    Drückt mir die Dauemen.

  2. Tina

    Ihr Lieben,

    kann es sein, dass ich MArtin auf dem einem Bild entdeckt habe.
    Schöne Grüße aus dem eher kalten Deutschland und vielen Dank für die tolle Reportage. Euch weiterhin viele tolle eindrücke
    Tina

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