19.06. – Auf nach Osten

Heute geht die Tour richtig los. Der Plan ist erstmal Richtung Osten zu fahren, durch die Seenplatte eine Schleife zu drehen und dann wieder Richtung Südwesten nach Turku. Und von da aus dann an der Ostseeküste entlang hoch nach Norden. Der kürzeste Weg von Helsinki zum Nordkap wäre ca. 1500 km lang und vom Nordkap nach Hause etwa 2700 km. 

Nach einem Tankstopp (mit doch ganz ordentlichen Preisen) und einer kleinen Einkaufsrunde geht es los. Wir fahren nicht auf die Autobahn, obwohl uns der Navi immer dorthin lotsen möchte. Wir bleiben auf der 170 und gondeln mit 60 km/h später mit 80 km/h durch die Gegend. Saftig grüne Landschaften, die Lupinen blühen. Bei diesen Geschwindigkeiten kommen wir uns vor wie in Japan. Ein breiter Fahrradweg begleitet uns, dort bewegen sich aber nicht nur Radfahrer, sondern auch Inlineskater mit Skistöcken, Sommer-Langlauftraining.

Am Rande von Helsinki sehen wir Kleingärten. Allerdings im Unterschied zu Deutschland gibt es keine Hütten auf dem Gelände, sondern nur abgegrenzte, umzäunte Parzellen.

Porvoo hat eine schöne, verwunschene Altstadt. Mit buckeligem Kopfsteinpflaster und finnisch pastellig-angemalten Holzhäusern. Überall blüht der Flieder.

Der Ort ist sehr nett am Fluss gelegen, am Ufer stehen alte rote Lagerhäuser, deren Anmutung wird architektonisch gleich bei den Neubauten am anderen Ufer aufgegriffen. 

In der Stadt sind viele Sonntagsausflügler aus Helsinki unterwegs. Die netten kleinen Cafés werden belagert. Wir nutzen trotzdem das schöne Ambiente für unsere obligatorische Kaffeepause.

Anschließend fahren wir doch auf die Autobahn, da kommen wir nahezu mit der doppelten Geschwindigkeit voran, 120 km/h. 

Ungefähr alle 5 km wird man beruhigenderweise auf die aktuelle Temperatur hingewiesen, zur Zeit 18 Grad. Im Winter macht das bestimmt Sinn.

Wir biegen ab nach Ruotsnpyhtää/Strömfors. Dort gibt es eine durch eine Mühle betriebene Hammerschmiede. Verwunschen und idyllisch ist es hier.

Auch das ist ein Ausflugsziel, hier ist heute am Sonntag viel los. Viele kleine Läden und Cafés, die nur im Sommer betrieben werden. Das kulturelle Outdoor-Live poppt genauso auf wie die Natur. Es ist nicht viel Zeit für Sommer auf dem 60ten Breitengrad.

In Kotka am Yachthafen essen wir ein Eis und fahren dann noch zum maritimen Zentrum am Nordhafen.

Ein imposanter Bau in Form einer Meereswelle, dem wir dann auch gleich aufs Dach steigen. Die finnischen Architekten toben sich ganz schön aus. Nebenan wird noch eine Eventhalle gebaut.

Gegenüber sind gekennzeichnete, befestigte Flächen zu sehen, die komplett leer sind. Containerlagerfläche? Warum sind die total frei?

Wir fahren zum Campingplatz nach Hamina, der liegt direkt am Meer, 40 km von der russischen Grenze entfernt. Der Platz ist halb leer, wir stehen mit Blick aufs Meer, oberhalb eines kleinen Sandstrandes und den Strandsaunen. Weil es etwas windig ist, bauen wir unser Vorzelt auch gleich auf. So kann uns Wind und Regen erstmal nichts anhaben. Zum Abendessen gibt es Pellkartoffeln mit Hering in Senfsauce.

Es wird natürlich später wieder kühl  und wir freuen uns über unser Vorzelt das Schutz bietet. Langsam kommen dann auch ein paar Mücken vorbei.

Helsinki – Hamina: 172 km

Finnland gesamt: 172 km

gesamt: 1412 km

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Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Christel

    Bei uns ist es auch kühler geworden und in der Nacht hat es geregnet.

  2. Brigitte Lorenz

    Hallo ihr zwei, jetzt bin ich froh eure Beiträge wieder lesen zu können. Da das auf die alte Weise nicht mehr möglich war, hatte ich schon Sorge dass bei euch irgendetwas passiert ist. Nach einem Telefonat mit Christel klappt es. Ich sitze im Garten und Reise mit euch. Es ist eine Freude. Eigentlich müsstet ihr das veröffentlichen. Liebe Grüße und noch viel Spaß

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