16.09 – Schwimmende Gärten

Die beiden Esel kamen uns noch zweimal besuchen, weil bei uns das Gras anscheinend besonders lecker war, vor allem das unter unserem Tisch. Wir hatten Mühe, sie etwas auf Abstand von unserer Weinflasche zu halten.

Ein Ziel heute ist ein Skulpturengarten östlich von Rouen in Bois-Guilbert. Bei der Planung der Route fällt mein Blick auf Amiens. Von der Stadt habe ich schon mal gehört. Eine kleine Recherche zeigt auf: Venedig des Nordens, die größte Kathedrale Frankreichs und schwimmende Gärten.

Der Weg dort hin, unter Vermeidung von Maut-Autobahnen, führt durch gewellte Kulturlandschaften. Windräder gibt es in Frankreich übrigens auch. Die Rübenernte ist im Gange. Wir passieren eine Lager/Produktionshalle von Bonduelle.

Wir erreichen die Somme. Wir kreuzen eine Frontlinie des 1. Weltkriegs, Schlacht an der Somme, das verlustreichste Gefecht des 1. Weltkrieges, über 100.000 Tote. Überall sind Hinweisschilder zu Soldatenfriedhöfen und Gedenksteinen.

In Amiens parken wir direkt in der Nähe des Wochenmarktes. Hier wird Gemüse aus den schwimmenden Gärten verkauft.

Amiens ist eine Wasserstadt und von Kanälen durchzogen. Im sumpfigen Hinterland der Stadt wurde früher Torf abgebaut, die entstandenen Gräben füllte die Somme mit Wasser. So entstand ein 300 ha großes Gebiet mit Kanälen und Inseln.

Früher wurde hier Landwirtschaft betrieben und die versorgte die ganze Stadt. Mit speziellen Booten wurden die Erzeugnisse auf den Markt gefahren. Heute gibt es noch 10 professionelle Gemüsegärtner in dem Gebiet. Genannt wird das Gebiet „Hortillonnages“ von Hortulus = kleiner Garten.

Wir nutzen die Chance und füllen unsere Vorräte auf. Mit so einem bißchen Alltagsfranzösisch klappt der Einkauf auch ganz gut.

Dann schauen wir uns natürlich die Kathedrale an, die mit 145 m Länge und 43 m Höhe die größte Kathedrale Frankreichs sein soll, zumindest was die Grundfläche und das Volumen angeht.

Leider reicht die Zeit nicht, um durch die Altstadt zu schlendern, denn wir haben für halb 2 eine Bootstour durch die schwimmenden Gärten gebucht.

Mit einem kleinen ehemaligen Gemüsekahn fahren wir mit einem leisen, sauberen Elektromotor durch die idyllischen Kanäle. Heute werden die Grundstücke für die Freizeit genutzt, so wie Schrebergärten.

Unser Bootsführer erzählt in wohlgesetzten Worten eine Menge, ich verstehe aber nur sehr wenig. Jedenfalls werden die Grundstücke anscheinend immer weitervererbt. Manche haben auch Teile der Wasserfläche umzäunt oder quasi zur Abgrenzung Hecken im Wasser angepflanzt.

Dann fahren wir weiter zu diesem Skulpturengarten. Das Anwesen, ein großes Parkgrundstück mit einem Schloß, ist seit 400 Jahren in Familienbesitz und der jetzt hier lebende Nachfahre ist Künstler und hat das Gelände mit seinen Skulpturen bestückt.

Außerdem findet hier regelmäßig eine Biennale statt, wo auch weitere Künstler ihre Skulpturen ausstellen.

  • Tage unterwegs: 3
  • Palluel – Nolléval: 176 km
  • Kilometer gesamt: 967 km

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Zubena

    Auf dem Campingplatz gab es kein WLAN und der Mobilempfang war auch ganz schlecht. Deshalb kommt der Beitrag erst jetzt.

  2. Christel

    Aha

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