27.09 – Golfe du Morbihan

Hier auf dem Platz gibt es fast zum ersten Mal in Frankreich vernünftiges öffentliches WLAN. Tatsächlich schafft es mein Iphone fast 700 neue Fotos mal mit meiner iCloud zu synchronisieren. Sogar die Anmeldung ins WLAN war problemlos. Keine langwierigen Email- und Passworteingaben, sondern nur Nutzungsbedingungen bestätigen und ab gehts.

Radtour am Golfe du Morbihan. Der ist doch ganz schön groß, und sehr ausgefasert. Viele breite Flüsse münden in den Golf und die müssen weiträumig umfahren werden. Brücken gibt es nur im Landesinneren. Deshalb müssen wir uns auf einen Teil des Golfs beschränken. 

Wir bleiben also in unserer westliche Ecke hier und steuern als erstes den Fährhafen zur Insel der Mönche an. Wir kommen wieder an kleinen Gezeitenmühlen vorbei. Die sind immer in der Mündung kleiner Flüsse oder Bäche gelegen. Hier ist die Fließgeschwindigkeit der Tiden wahrscheinlich besonders hoch. 

In einer Mühle ist ein Antiquitätenhandel untergebracht.

Die Fähre zur Insel der Mönche ist leider sehr teuer. Es würde uns hin und zurück mit unseren Fahrrädern 44 € kosten, für einen Fährtrip von vielleicht 15 Minuten.

Wir lassen die Fähre ankommen und wieder abfahren und haben uns dann dagegen entscheiden. Für den kleinen Lust- und Kurztripp sind uns das doch zu viele Euro. 

Wahrscheinlich wäre es landschaftlich auch gar nicht so viel anders, als auf unserem Weg weiter entlang der Küste. Die Gegend ist gut bebaut, Dörfer und Städtchen reihen sich rings um den Golf. Viele Grundstücke liegen direkt am Ufer.

Wir machen immer wieder Abstecher runter zum Wasser und gucken auf leer gelaufene Buchten. Der Eindruck ist sehr stimmungsvoll. Hier ist das Klima mild. Wir sehen Palmen und Bananenstauden auf den Grundstücken. 

Wir sammeln am Straßenrand ein paar Maronen auf. Es ist ganz schön piksig, wenn man sie aus ihrer stacheligen Außenhülle pulen muss. Martin entwickelt die Technik, die Stachelhüllen mit den Schuhen aufzuspalten, dann pfluscht die größte Marone von alleine raus. Nach und nach sammeln wir einige zusammen, die wir morgen dann vielleicht zu einer Suppe verkochen.

Im Golf gibt es jede Menge Austernzuchtbänke. Überall am Ufer sind Austernzüchter, die auch Direktverkauf und Degustation anbieten.

In der Mündung des Flusses Auray gab es auch früher schon natürlicherweise Austern. Der hohe Tidenhub bewegt viel Plankton, welches Nahrung für die Austern ist. Im Jahr 1888 haben hier 471 Fischer mit 40 Booten 3 Millionen Austern rausgefischt. 

In Le Bono machen wir Pause und bewundern die alte Hängebrücke über einen Nebenfluß des Auray. Wir fahren dann durchs Hinterland zurück. Insgesamt sind die Hügel und Anstiege nicht so biestig, wie in der Nord-Bretagne. 

Wir fahren dann nochmal zum Yachthafen von Arradon, unserem Standort. Hier gibt es eine große Katamaran-Szene. Jedes Jahr findet hier eine großes Regatta-Event statt.

Tag: 14

Radtour Golf du Morbihan: 47,7 km

Radkilometer gesamt: 183 km