10.07. – Goldrausch

Es hat in der Nacht geregnet und es regnet beim Frühstück immer noch. Unter unserem Vorzelt ist aber alles trocken. Als wir abbauen ist es zum Glück trocken, nur unser Vorzelt müssen wir feucht einpacken, so ist es halt.

Halb zehn am Sonntag ist in Rovaniemi auf den Straßen nichts los. Wir fahren noch mal in die Stadt rein. 

Der zentrale Platz ist der Lordi-Platz, benannt nach der Heavy Metal Gruppe Lordi. Umbenannt wurde der Platz nachdem sie beim Eurovision Song Contest gewonnen haben. Der Sänger Lordi stammt aus Rovaniemi.

Die Stadt ist im zweiten Weltkrieg von den Deutschen zerstört worden. Alvar Alto hat dann die Stadt neu geplant. Die Hauptstraßen verlaufen in Form eines Rentiergeweihs.

Außerdem sind nach seinen Plänen das Kultur- und Verwaltungszentrum gebaut worden. Irgendwie haben wir die Spur von Alvar Alto doch ein bisschen vernachlässigt, hier haben wir noch mal die Gelegenheit sie wieder aufzunehmen.

Dann wird noch mal voll getankt und es geht weiter Richtung Inari.

Ein obligatorischer Stopp ist aber natürlich am Polarkreis. Leider ist hier genau das Weihnachtsmanndorf gebaut worden.

Bei dem ganzen Weihnachtsmann-Gewusel, ist es schwierig den Polarkreis zu finden. Wir irren etwas auf dem Gelände rum, aber dann ist er nicht zu übersehen.

Zur Abschreckung gehen wir anschließend auch noch mal in einen Weihnachtsmann-Souvenir-Shop. Man könnte schon mal ein paar Weihnachtskugeln kaufen. 

Dazu spielt überall Weihnachtsmusik. Und im Weihnachtsmann-Postamt ist irre viel los. Eine große Verkaufsmaschinerie.

Eine Definition der Arktis ist, das sie sich nördlich des Polarkreises befindet. Also sind wir jetzt in der Arktis angekommen.

Unterwegs sieht Martin dauernd Rentiere im Wald, ich nicht, denn ich muss ja fahren. Dann machen wir einen Fahrerwechsel und ich halte Ausschau nach den Rentieren. Ich finde keine in dem doch jetzt spärlicher wachsendem Wald, obwohl überall Warnschilder für Rentier-Crossing an der Straße stehen.

Tankavaara ist eine alte Golbgräberstadt. Passenderweise liegt sie direkt an der E75. Irgendwann wurde hier eine Touristenattraktion aufgebaut, Goldmuseum, Hotel und Restaurants, Möglichkeiten zum Goldwaschen.

Das Museum ist interessant, es stellt die Geschichte der Goldsuche in Finnland dar, mit Geschichten und Materialien.

Und es gibt einen großen Bereich, in dem die Geschichte und die Besonderheiten des Goldabbaus in vielen verschiedenen Ländern dargestellt wird. 

Was wir nicht wußten ist, das im Mittelalter am Rhein an vielen Orten Gold gewaschen wurde. Die Region zählte damals zu den reichsten Europas. Viele einfache Leute konnten ihren Lebensunterhalt mit den Goldfunden bestreiten. So bekommt der Begriff „Rheingold“ doch eine ganz andere geschichtliche und realistische Bedeutung.

Kurz vor dem Inari-See gibt es ein Wintersportgebiet mit einem 400m hohen Hügel, bei guten Wetter soll man von dort einen schönen Blick auf die Landschaft haben. Wir sehen nichts, die Wolken umhüllen den Hügel. Interessant ist aber, dass wir schon bei 400m über der Baumgrenze sind. 

Endlich kommen wir dann noch ausgiebig in den Genuss von Rentiersichtungen. Sie äsen links und rechts der Straße und sie laufen einem quasi vor den Füßen rum. 

Am Inarisee stehen wir dann etwas windig. Wir bauen unser Vorzelt mit der Tür auf. So läßt es sich mit zwei Jacken einigermaßen aushalten. 

Rovaniemi – Inari: 341 km

Finnland gesamt: 3441 km

gesamt: 4681 km 

Tage unterwegs: 25

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Christel

    Dann seid Ihr ja nicht mehr weit vom Nordkapp entfernt.

  2. Christine

    Haha, auf der Rheingold-Karte findet sich sogar mein Heimatkaff Lampertheim, knapp über Mannheim

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